Zum Tod des ehemaligen Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reinhard Höppner, erklärt die Landes- und Fraktionsvorsitzende der SPD Katrin Budde:
„Mit großer Bestürzung haben wir heute erfahren, dass Reinhard Höppner nach langer und schwerer Krankheit verstorben ist. Die Sozialdemokratie und das Land Sachsen-Anhalt verlieren damit einen großen Politiker der ersten Stunde, der sein politisches Wirken stets dem Ausgleich zwischen Ost und West gewidmet hat. Reinhard Höppner war seit Dezember 1989 in der SDP in der DDR aktiv und Vizepräsident der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Er wurde in den ersten Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt, dem er bis 2006 angehörte.
Er war einer der Väter der Verfassung des Landes Sachsen-Anhalts. Als langjähriger Ministerpräsident von 1994 bis 2002 war Reinhard Höppner maßgeblich am Aufbau des Landes Sachsen-Anhalts beteiligt. Er war ein leidenschaftlicher Vorkämpfer für die Interessen Ostdeutschlands und hat sehr viel für die Herstellung der inneren Einheit Deutschlands erreicht. Dieser Weg war nicht immer einfach, aber er ist ihn unbeirrt und mit großem Einsatz gegangen. Er war jemand, dem die Menschen in Ost und West zuhörten und vertrauten. Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik widmete sich Reinhard Höppner wieder verstärkt seinen Aufgaben in der evangelischen Kirche. So war er unter anderem Präsident des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Köln. Darüber hinaus leitete er den Thüringer Arbeitskreis “Misshandlung/Missbrauch in ehemaligen DDR-Kinderheimen und Jugendwerkhöfen”.
Reinhard Höppner war ein offener, warmherziger und bescheidener Mensch, der immer um Ausgleich bemüht war. Wir trauern heute um einen Politiker mit Seele. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen.“