(Aschersleben/Berlin) “Was ist fair?” fragt die SPD und bittet um Antwort. Die jetzt gestartete Dialogkampagne “Faires Deutschland” flankiert die Arbeit der Zukunftswerkstätten. “Wir wollen wissen, was die Menschen fair finden, was sie nicht fair finden und was sie verändern wollen”, sagte Generalsekretärin Andrea Nahles bei der Vorstellung der Kampagne.
Die Bürgerinnen und Bürger hätten ein gutes Gespür dafür, wenn Regeln der Fairness in einer Gesellschaft verletzt würden – beispielsweise, wenn Zehntausende junge Menschen ohne Abschluss aus der Schule kommen, wenn Millionen Menschen keine Arbeit finden, oder wenn gezielt Schwache gegen noch Schwächere ausgespielt werden, sagte die SPD-Generalsekretärin. Deshalb gehe es bei der Kampagne vor allem darum, zuzuhören und Alltagserfahrungen der Bürgerinnen und Bürger zusammenzuführen, beschrieb Nahles das Ziel.
“Was ist fair?” wollen die Sozialdemokraten mit Hilfe von vier Postkarten wissen. Sie zeigen typische Schicksale, die jeder kennt – nachgestellte Szenen als Kritik an gesellschaftspolitischen Realitäten: Ein 52jähriger, der für einen jüngeren Zeitarbeiter entlassen wird. Eine zweifache Mutter, die wegen ihrer Kinder im Job ins Abseits gerät. Ein Schüler, der sich keine Nachhilfe leisten kann und dem deshalb der schulische Abstieg droht. Und ein Banker, der einen Bonus bezieht, obwohl er viele Kunden in den Ruin getrieben hat.
Anspruch der Kampagne ist es, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Kriterien für ein faires Deutschland zu erarbeiten. Aus den vielen individuellen Erfahrungen heraus will die SPD dann einen gesellschaftlichen Grundkonsens sichtbar machen, einen neuen Blick auf das Wertegerüst eines fairen Miteinanders eröffnen und nicht zuletzt neue Anknüpfungspunkte für sozialdemokratische Politik gewinnen. Andrea Nahles ermuntert deshalb die Bürgerinnen und Bürger: “Melden Sie sich. Sagen Sie uns Ihre Meinung.”
Der Kampagnenblog unter www.wasistfair.de macht die Antworten der Postkarten öffentlich. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger auch direkt beteiligen.